Ein Piano ist harmlos. Die Gefahr droht vom Pianisten.
(Robert Lembke)
Das kleine Tasten-Träume ABC
Eine kleines aber sehr detailliertes, aufschlussreiches und persönliches ABC über mich, meinen Unterricht, worauf ich besonderen Wert lege und warum ! Es soll dir aber auch weitergehende Antworten auf Fragen geben, die du in meinen FAQ's und auf den ande-ren Seiten nicht gefunden hast.
Solltest du darüber hinaus weitere Fragen haben, zögere bitte nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen.
Das Tasten-Träume -
Anfänger
Menschen, die das erste Mal in Ihrem Leben Klavier spielen, sind meine Zielgruppe, Ich unterrichte ausschließlich Anfänger, keine Wieder-einsteiger oder Wechsler von einem anderen Lehrer, Der Grund hierfür ist denkbar einfach; ich habe keine pädagogische Ausbildung, daher bin ich nicht oder nur sehr schwer in der Lage, meine Schüler an einem gewissen Punkt "abzuholen" und den Unterricht dort anzuknüpfen. Ich fange sozusagen bei Adam & Eva an und baue meinen Unterricht gemeinsam mit meinen Schülern individuell auf. Dabei spielt das Alter keine Rolle, zur Zeit unterrichte ich Schüler im Alter von 17 bis 60 Jahren.
Begeisterung
Begeisterung für das Klavierspiel zu wecken und ganz besonders auch zu erhalten ist eines meiner ganz großen Ziele im Unterricht, Alle meine Schüler sind voller Begeisterung und Enthusiasmus, wenn sie sich zu meinem Unterricht anmelden. Leider flacht die Begeisterungskurve meist nach ein paar Wochen deutlich ab, sobald klar ist, dass es mit den Erfolgen doch nicht ganz so schnell vorangeht, wie ursprünglich vorgestellt. Bereits zu erkennen, dass das völlig normal ist, macht es meinen Schülern um Einiges leichter, die Begeisterung wiederherzustellen. Ein kleiner Blick zurück auf das bereits Erreichte überzeugt meist auch den größten Zweifler.
Chemie
Ein ganz wichtiges und häufig zu wenig beachtetes Element eines erfolgreichen Unterrichts ist die Chemie zwischen Lehrer und Schüler. Ich lege ganz besonderen Wert darauf und kann mir nicht vorstellen, einen Schüler oder eine Schülerin zu unterrichten, bei dem/der ich das Gefühl habe, dass die Chemie zwischen uns nicht stimmt. Über kurz oder lang wird der Unterricht scheitern, die Motivation sowohl bei Schüler als auch Lehrer gegen Null sinken und somit der Lernerfolg ausbleiben. Wenn die Chemie nicht stimmt, wir nicht auch gemeinsam lachen können, bleibt der Spaß am Musizieren auf der Strecke, und ein Hobby, dass keinen Spaß mehr macht, ist einfach kein Hobby und wird früher oder später aufgegeben.
Digitalpiano
Die Frage ob akustisches oder digitales Piano stellen sich (fast) alle Schüler, bevor sie sich ein Instrument anschaffen. Dabei ist die Antwort ganz einfach: für Hobbypianisten, die keine klassische Klavierkarriere anstreben, ist das Digitalpiano ganz klar die erste Wahl. Es hat viele Vorteile: gün- stige Anschaffungs- und keine Unterhaltskosten (Stimmen), meist geringerer Platzbedarf, einfacher Transport bei Umzug, viele Klangvariationen (und meist auch Rhythmen zum Dazuschalten), eine Aufnahmefunktion (bei den hochwertigeren Instrumenten auch auf USB) und unzählige Eistellmöglichkeiten, um das Spiel variabel und abwechslungsreich zu gestalten. Und ein gutes Digitalpiano kommt auch im Klang einem akustischen Klavier zum Verwechseln nahe.
Einzelunterricht
Für mich die einzig sinnvolle Form für Klavierunterricht ! Nur im Einzelunterricht kann ich mich voll und ganz auf meine Schüler konzentrieren. Jeder Schüler ist unterschiedlich, angefangen vom Notenmaterial, über Neigungen und eigenen Lernrhythmus und -fortschritt, hat jeder Schüler seine ganz eigene Handschrift. Vielleicht vergleichbar mit dem Tanz; auch tanzen kann man nicht mit 2 Partnern gleichzeitig, ohne komplett aus Takt und Rhythmus zu geraten - ich will mich ganz auf meine Schüler einlassen, mir Zeit nehmen, Ihre Schwächen zu fördern und die Stärken hervorzubringen. All das wäre in einem Gruppenunterricht undenkbar.
Fortschritt
Würde ich eine Momentaufnahme meiner Schüler nach genau einem Jahr Unterricht machen und den Fortschritt miteinander vergleichen, wäre das ein schwieriges Unterfangen, denn jeder Schüler entwickelt sich bereits im ersten Jahr in eine andere Richtung, sie haben unterschiedliche Vorstellungen, Lernziele und Talente. Zu Beginn des Unterrichts fülle ich gemeinsam mit meinen Schülern einen Fragebogen aus und eine Frage darin ist "Was glaubst Du, bis wann Du Klavier spielen kannst?" Die Antworten fallen genauso unterschiedlich aus, wie sich auch der Fortschritt bei meinen Schülern entwickelt. Zum einen wird er sehr subjektiv wahrgenommen, zum anderen hängt er von verschiedenen Faktoren ab: Unterrichtsintervalle, regelmäßiges und richtiges Üben und natürlich den Willen und die Motivation voranzukommen. Spielen diese Faktoren gut zusammen, lässt der Fortschritt nicht lange auf sich warten.
Gehör (-bildung)
Brauchen Sie ein gutes Gehör, um Klavierspielen zu lernen ? Gute Frage ! Das Klavier gehört grundsätzlich zu den Instrumenten, die für Menschen mit einem weniger ausgeprägten musikalischen Gehör sehr gut geeignet ist, da ein Ton nicht selbst erzeugt und "erhört" werden muss, wie beispielsweise bei der Gitarre oder der Geige. Dennoch ist ein gewisses musikalisches Gehör unerlässlich, da der Schüler besonders beim Erlernen unbekannter Stücke hören MUSS, wenn er in Melodie- oder Begleitstimme einen falschen Ton erwischt hat. Daher lege ich in meinem Unterricht auch Wert auf das "Erhören" und Erlernen zusammengehörender Harmonien, um falsch gegriffene Töne besser und schneller herauszufiltern und somit das Gehör zu schulen.
Harmonielehre
Wie begleite ich einen Song ? Welche Dreiklänge gehören zusammen und warum ? Welches Moll passt zu welchem Dur ? Was ist eine Kadenz ? Welchen Zweck hat der Quintenzirkel und wie lese/verwende ich ihn ? Diese Fragen und die Antworten darauf sind ein wesentlicher Bestandteil meines Unterrichts. Ganz besonders für Schüler, die weniger die klassiche denn die moderne Stilrichtung bevorzugt, spielen diese Fragen eine große Rolle, wenn sie sich später einmal selbst auf dem Klavier begleiten oder von sogenannten Leadsheets (eine vereinfachte Notationsweise eines Stückes, die nur aus der Melodie, unter Umständen mit Text, und seinen Harmonien in Akkordsymbolschrift besteht) spielen möchten. Wir lernen, den Quintenzirkel zu lesen und zu verstehen sowie die Zusammenhänge der Harmonien und deren praktische Umsetzung.
Intervalle & Dreiklänge
Für manche einfach nur lästige Theorie, ist das Lernen der musikalischen Zusammenhänge über das Bilden von Intervallen und Dreiklängen trotzdem für das Verstehen der Musik unerlässlich. Dabei gehe ich bei meinem Unterricht sicher nicht bis ins letzte Detail aber die Grundlagen über das Bilden und Klingen von Intervallen, das Bilden und Umkehren aller Dur- und Moll-Dreiklänge sowie das Erarbeiten der Kadenzen zu allen Tonarten ist meines Erachtens Grundwissen und sollte in keinem Musikunterricht fehlen. Ich möchte, dass meine Schüler verstehen, welche Intervalle "harmonisch" klingen (Konsonanzen und welche "unharmonisch" sind (Dissonanzen), welche Dreiklänge sich in welchen Dreiklängen auflösen und warum. Wie kann ich das Lesen von Intervallen und Dreiklängen beschleunigen, wie erkenne ich wiederkehrende Muster in einem Stück und erleichterte damit mein Vom-Blatt-Spiel ? Welches sind Tonika, Dominate und Subdominante einer Tonart ? Wie bilde ich Sept- akkorde und warum ? All das lernen meine Schüler - manche mehr im Ansatz, andere detaillierter - abhängig von der gewählten Klavierschule und natürlich der eigenen Motivation und dem eigenen Lernziel.
Jugendliche
Jugendliche zu unterrichten ist eine ganz besondere Aufgabe und unterscheidet sich beträchtlich vom Unterricht mit Kindern oder Erwachsenen. Wenn Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit dem Klavierunterricht beginnen, bringen sie nicht selten ganz besonderen Enthusiasmus mit und erleben aber leider auch einen entsprechenden "enthusiastischen" Dämpfer, wenn sie feststellen, dass es mit dem Nachspielen der Popsongs ihrer Lieblingssänger doch nicht so schnell voran geht, wie sie es sich vorgestellt haben. Auch die Pubertät wirkt sich nicht unbedingt positiv darauf aus, Jugendliche mit Spaß und Motivation beim Klavierunterricht zu halten, Zu viele andere (wichtige und weniger wichtige) Dinge prasseln auf sie ein, es gibt Konfliktpotential mit Eltern und/oder Lehrern oder die erste Liebe, die Interessen verlagern sich schneller in andere Richtungen, während der Jugendliche selbst noch seine "Stellung" im Leben sucht. So ist der Unterricht mit Jugendlichen häufig auch ein "Kursgeben" in einer schwierigen Lebensphase,
Klang (-erzeugung)
Mein Spruch auf der Titelseite sagt es schon: es geht beim Klavierspiel nicht nur darum, zur richtigen Zeit den richtigen Ton zu treffen, sondern ein ausdrucksstarkes Klangbild mit dem Klavierspiel zu erzeugen, das die Aufmerksamkeit des Zuhörers weckt. Man kann einen einzigen Ton auf vielen unterschiedlichen Weisen erklingen lassen, bei einer Tonfolge kommen noch mehr Variationen dazu. Dabei geht es nicht nur, die in der Notation angegebenen Artikulationen, Verzierungen (Ornamente) und andere Spielhinweise zu beachten, sondern vielmehr dem Stück durch die eigene Spielweise eine Seele einzuhauchen, die eigene Stimmung einfließen zu lassen und jedem Takt somit einen eigenen unverwechselbaren Klang zu geben. Dieses facettenreiche Spiel lehre ich meine Schüler, sobald sie die ersten (meist selbst gewählten) Stücke abseits der Klavierschule lernen.
Lerngeschwindigkeit
Eine meiner Fragen an meine angehenden Klavierschüler während der Kennenlernstunde ist: "Was denkst Du, wann Du Klavier spielen kannst?" Natürlich zielt diese Frage nicht nur auf die Lerngeschwindigkeit sondern auch auf die eigene Einschätzung, ab wann "man" wirklich Klavierspielen kann. Für die einen ist es, ein kleines Weihnachtslied zweihändig zu spielen, für die anderen muss es schon die Mondscheinsonate sein. Wie schnell meine Schüler aber ihre selbst gesteckten Ziele erreichen, hängt ganz erheblich von der eigenen Motivation und natürlich dem regelmäßigen Üben ab. Die meisten Schüler aber stellen so nach spätestens einem Jahr Klavierunterricht fest, dass sie sich einen schnelleren Lernerfolg versprochen haben, als sie mit dem Klavierunterricht angefangen haben. Das liegt ganz einfach daran, dass sie bei Weitem nicht so häufig üben, wie sie es sich anfangs vorgenommen haben. Wenn man Klavierspielen als Hobby neben, Beruf, Familie, Vereine und anderen Verpflichtungen lernt, dann kommt es verständlicherweise immer wieder zu kurz, die Lerngeschwindigkeit verlangsamt sich dadurch erheblich. Aber meine Schüler haben dennoch viel Spaß am Lernen, und freuen sich über jeden Erfolg, auch wenn er sich ein bisschen später einstellt als erwartet.
Musikalität
Muss ich musikalisch sein, um Klavierspielen zu lernen ? Klare Antwort: Jein ! Im Wesentlichen besteht Klavierspielen aus Technik und Ausdruck. Technik kann ich ohne jegliche Musikalität lernen, handelt es sich hierbei ja um Fingerfertigkeit, Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer. Soll heißen: ich kann ein technisch sehr guter Klavierspieler sein, ohne ein absolutes Gehör oder überdurchschnittlich Musikalität zu besitzen. Anders gestaltet es sich beim Ausdruck: seinem technisch ausgereiften Klavierspiel auch Ausdruck und Emotionen zu verleihen, dafür braucht es sehr wohl Musikalität. Musikalität ist nicht nur die Fähigkeit, den richtigen oder falschen Ton zu erkennen sondern vielmehr Musik zu "fühlen", die gespielten Töne in Emotionen zu wandeln und seinem Spiel einen unverwechselbaren Ausdruck zu verleihen. Das kann nicht jeder Mensch und das ist auch etwas, was man schwer lernen kann, wenn man es nicht in die Wiege gelegt bekommen hat.
Notenlesen
Viele meiner Schüler glauben, dass es auch möglich ist, Klavier (oder auch jedes andere Instrument) zu lernen und das Notenlesen dabei zu vernachlässigen. Das geht natürlich - schließlich gibt es auch Analphabeten, die sprechen können. Gut geht das aber nur so lange, wie meine Schüler Stücke nachspielen und auswendig lernen. Besonders musikalische Menschen mit einem guten Gehör kommen sicher intuitiv auch ohne Notenlesen sehr weit - aber eben nur im "Freistil"-Klavier, Komponieren oder Nachspielen nach Gehör. Sie werden nie in der Lage, sich einfach mit einem Notenheft ans Klavier zu setzen und die wunderbare Klassik der großen Komponisten zu spielen. Zugegebenermaßen ist das die weniger kreative und eher "angepasste" Art des Klavierspiels, und dennoch ist es das Spiel mit den fundierteren Kenntnissen darüber, warum welche Töne, Akkorde und Dreiklänge zusammengehören. Auch macht das Klavierspiel nach Noten Erfolge eher messbar und erweitert zweifelsohne den musikalischen Horizont enorm.
Oktaven, Arpeggien & Akkorde
Ein absolut unverzichtbarer Teil beim Erlernen von Sicherheit und Geläufigkeit der Tonarten und den dazugehörigen Griffen und Begleitmustern ist das Erlernen der entsprechenden Oktaven, Arpeggien und Akkorden. Viele Schüler stöhnen, wenn es zum Oktaven- und Tonleiternüben kommt, daher versuche ich diese immer nur ganz gezielt und vereinzelt, dann aber intensiv und mit einigen Variationen in den Unterricht einzubinden. Der sichere Griff aller Töne einer Tonart ist Grundvoraussetzung für das schnellere und sichere Erlernen den Stückes. Nicht selten lasse ich meine Schüler zum aktuellen Stück - nachdem wir die Tonart ermittelt haben - zunächst die Tonleiter, dann die Dreiklänge in Ihren Umkehrungen und die Arpeggien (die meist in den Begleitungen enthalten sind) spielen und festigen. Durch das ständige Wiederholen haben sich die geläufigsten Tonarten schnell gefestigt und die Griffmuster sind rasch abrufbar.
Probestunde
Eine Probestunde ist ein absolut unverzichtbarer Bestandteil bei der Aufnahme neuer Schüler. In dieser Stunde, die meist länger dauert, gehe ich mit dem neuen Schüler einen 2-seitigen Fragenbogen durch, mit Hilfe dessen ich mir einen sehr guten ersten Überblick über Motivation, Interessen, Vorstellungen, Wünschen und Neigungen meiner neuen Schüler machen kann. Bei Kindern sind natürlich auch die Eltern dabei und geben mir auch wertvolle Hinweise auf ihre Sprösslinge. Die Probestunde ist aber auch für die Schüler eine sehr gute Gelegenheit, alle ihre Fragen zu mir und meinem Unterricht im Besonderen oder zum Klavierlernen und -spielen im Allgemeinen beantwortet zu bekommen. Nachdem wir aus der Vielzahl der vorhandenen Klavierschulen die passende herausgesucht haben, setzen wir uns am Ende der Stunde auch gemeinsam ans Klavier und lernen die allerersten Grundlagen über Körperhaltung, Sitzhöhe, Hand- und Fingerhaltung und Atmung und lernen auch schon mit beiden Händen in der C-Position mit jeweils allen fünf Fingern zu spielen. Natürlich gibt es auch gleich eine kleine Hausaufgabe, sofern zuhause bereits ein Instrument zum Üben zur Verfügung steht.
Quintenzirkel
Aufstöhnen - das ist die häufigste Reaktion bei meinen Schülern, wenn ich beim Erklären der musikalischen Zusammenhänge auf den Quinten-zirkel verweise, der übrigens immer auf Augenhöhe direkt neben meinem Klavier an der Wand hängt. Unermüdlich binde ich ihn bei allen Tonart-bestimmungen der Stücke, Verweise auf parallele Molltonleitern oder einfach bei der Bestimmung der durch Kreuze und Bs erhöhte bzw, verminderte Töne innerhalb einer Tonleiter. Ich arbeite nach dem Motto: der stete Tropfen höhlt den Stein, zumal dieser Teil der Musiktheorie bei den Wenigsten auf wache Ohren stößt. Aber wer spielt nicht lieber einfach drauf los und macht schöne Musik, statt sich vorher mit dem "Warum" eines Stückes, der Tonart, den Kadenzen und verwendeten Dreiklängen zu beschäftigen. Daher bevorzuge ich kurze aber stetig wiederholte Blicke auf den Quintenzirkel statt trockenem Auswendiglernen ohne Bezug zum aktuellen Stück. Meine Schüler begrüßen das sehr :)
Rhythmusgefühl
Das Metronom ist ein wunderbares Instrument, wenn Schüler Probleme damit haben, den Rhythmus zu halten. Und dennoch beziehe ich es zu diesem Zweck sehr selten in den Unterricht mit ein. Denn Rhythmus ist für mich etwas, das sich aus dem Klavierspieler selbst entwickeln muss und nicht von außen durch ein monotones Klicken bestimmt werden sollte. Unverzichtbar ist das Metronom meines Erachtens zur Steigerung der Geschwindigkeit oder zum Üben eines schnellen Ausdauerspiels bei Fingerübungen. Beim Spielen eines Musikstücks allerdings gibt im besten Fall nur der Spieler selbst den Rhythmus vor (und hält ihn natürlich auch entsprechend). Rhythmus sollte aber immer bis zu einem gewissen Grad variabel und im Ermessen des Spielers sein, stellt er doch einen ganz wesentlichen Bestandteil des eigenen Spielstils und Ausdruckes dar. Wichtig ist nur, dass sich der Rhythmus nicht bei leiseren oder schwierigeren Passagen verlangsamt um dann beim "Refrain", lauteren oder einfachen Passagen wieder schneller zu werden. Darauf lege ich großen Wert und übe dies auch ganz gezielt mit meinen Schülern
(richtiges) Sitzen
Das richtige Sitzen am Instrument ist ein nicht zu unterschätzendes und wichtiges Detail. Und es gehört zu den allerersten Lektionen, die meine neuen Schüler in der ersten Stunde lernen, Eine falsche Sitzposition oder -haltung von Anfang an kann nicht nur den Lernfortschritt sondern im besonderen Maße auch die Gesundheit beeinträchtigen. Falsches Sitzen am Klavier kann auf Dauer zu Haltungsschäden und somit zu Verspannungen und Schmerzen führen. Da erübrigt es sich zu erwähnen, dass dann die Lust am Weitermachen erheblich sinkt. Als erstes ist die richtige Sitzhöhe einzustellen, danach der richtige Abstand zur Klaviatur. Daraus ergibt sich dann eine gerade, lockere und aufrechte Sitzhaltung meist ganz von alleine. Aber zur richtigen Sitzposition gehören auch die richtige Kopf-, Arm-, Hand-, Finger-, Bein- und Fußhaltung. Ihr seht also, entspanntes und lockeres Klavierspiel bezieht wirklich jedes Körperteil und jeden Muskel mit ein. Im besten Falle spielen alle Muskel harmonisch und fließend miteinander, damit auch langes Sitzen am Klavier noch Freude macht.
Starke Finger
"Fingerkraft" von Wesley Schaum heißt die von mir verwendete Klavierschule für starke und bewegliche Finger. Alle meine Schüler wissen: ohne starke Finger hat ein Klavierspieler keine Kontrolle über seine Finger und ist ich nicht in der Lage schnelle Passagen zu spielen, beides zusammen ist gänzlich ausgeschlossen (kontrolliert UND schnell). Daher lege ich sehr großen Wert auf die Bildung starker Finger in meinem Unterricht. Dabei ist es wichtig, alle Übungen laut und mit einer Geschwindigkeit von 120-180 bpm kontrolliert zu spielen (was bei Achtelnoten - je nach Aufgabenstellung - schon eine gewisse Herausforderung sein kann). Aber was fast noch schwieriger ist: kontrolliert schnell und LEISE zu spielen ! Auch hierfür sind starke Finger (und zwar sollten alle 10 Finger gleich stark ausgebildet sein, was voraussetzt, dass die "schwachen Finger" Ringfinger und Kleiner Finger besonders gefördert werden müssen) unverzichtbar ! Das stellt so manchen Schüler vor große Herausfor-derungen, die wir gemeinsam zu meistern versuchen.
Traumerfüllung
Fast alle meine Schüler kamen zu mir, weil sie sich einen Traum erfüllen möchten. Das liegt im Wesentlichen daran, dass ich erwachsene Schüler/innen unterrichte. Viele träumen schon seit ihrer Kindheit, Klavier spielen zu können. Daran ist auch nichts verkehrt, im Gegenteil, diese Schüler sind meist mit sehr viel Ehrgeiz und Ernst bei der Sache. Nach nicht allzu langer Zeit des Unterrichts allerdings merken viele Schüler, dass sie sich den Traum vom Klavierspielen einfacher vorgestellt und die Komplexität der Technik und der Konzentration unterschätzt haben. Dies geschieht meist nach ungefähr einem bis eineinhalb Jahren. Dann trennen sich die wirklich Ehrgeizigen von den nicht so Willensstarken. Die Ehrgeizigen verfolgen weiter ihren Traum, die weniger Ehrgeizigen sind mit dem Erreichten schon mehr oder weniger zufrieden, bleiben auf diesem Niveau stehen und empfinden alles, was danach kommt, als zu schwierig und zu aufwändig. Wenn der Schüler mit seinem Fortschritt zufrieden ist, bin ich es auch, dann lernen wir diverse Stücke auf niedrigem Niveau. Mein Bestreben ist es allerdings stets, meine Schüler auf die nächst höhrere Stufe zu bringen und ihnen dieses Glücksgefühl zu bescheren, einen großen Schritt weitergekommen zu sein und/oder ein Wunschstück wirklich mit allen Schwierigkeiten gemeistert zu haben.
Unterrichtsinhalt
Erster und wichtigster Teil meines Unterrichts ist eine den Bedürfnissen und Zielen meiner Schüler angepasste Klavierschule. Sie ist als Basis unerlässlich zum schrittweise und pädagogisch sinnvoll aufgebauten Lernen der Technik. Zusätzlich ziehe ich immer Übungen zur Fingerstärkung heran, aber auch Übungen zu den einzelnen Schwierigkeiten bzw. aus den unterschiedlichen Lernthemen wie Rhythmusübungen, Fingerfertigkeit, Notenlängen, Tonleitern, Arpeggien, Dreiklänge und Vom-Blatt-Spiel Übungen. Abgerundet wird mein Unterricht durch Wunschstücke meiner Schüler. Und die sind vielfältig quer durch fast alle Musikrichtungen. Ob Klassik (meist die modernere Variante), Rock. Pop, Blues oder Filmmusik, ich suche für jeden Schüler auf sein individuelles Spielniveau angepasste Notationen, die wir mit viel Spaß einüben, Wenn alles gut läuft, sind einige dieser Stücke auch auf meiner Seite Schülerkonzert zu hören. Diese Einspielungen ersetzen ein klein wenig die fehlende Vorspiel-Erfahrung meiner Schüler, da ich mich nicht an öffentlichen Schülerkonzerten beteilige.
Vom-Blatt-Spiel
In unregelmäßigen Abständen binde ich auch Vom-Blatt-Spiel Übungen in meinen Unterricht mit ein. Wichtig dabei ist, dass die Übungen immer mindestens ein Level unter dem Niveau des Schülers liegen sollte. Es geht dabei auch gar nicht, knifflige Fingergriffe oder schnelle Läufe adhoc abzulesen sondern vielmehr darum, Strukturen eines Stücks zu erkennen, wiederkehrende Phrasen und Muster zu identifizieren und - ganz wichtig - sich das Stück VOR dem Spielen im Kopf vorzustellen. Hierbei rege ich immer gerne zum Vorsummen oder -singen an, was sicher nicht jedem liegt, aber unglaublich hilfreich ist. Hat man erstmal Rhythmus und Melodie eines neuen Stücks ungefähr im Kopf, erleichtert das das Vom-Blatt-Spiel erheblich. Probiert es einfach mal aus, Ihr werdet ganz erstaunt sein.
Wünsche
Die Wünsche meiner Schüler bezüglich Stilrichtung und Notenmaterial ist eine der wichtigsten wenn nicht DIE wichtigste Motivationshilfe, ganz besonders wenn die Schüler mal einen "Durchhänger" haben. Das fängt bereits bei der Wahl der Klavierschule an. Einem Schüler, der Popmusik liebt und auch Pop auf dem Klavier spielen möchte, werde ich sicher keine rein klassische Klavierschule ans Herz legen. Natürlich variiere ich, einfach aus dem Grund, um meinen Schülern auch andere Stilrichtungen nahe zu bringen. Wenn's nicht gefällt, kehren wir zurück zum Kernsortiment. Es ist auch schon vorgekommen, dass wir nach einem Jahr die Klavierschule gewechselt haben - entweder, weil dem Schüler die Stücke nicht mehr gefallen haben (oft sind viele Stücke im gleichen Stil geschrieben und klingen irgendwann alles sehr ähnlich und monoton) oder aber der Musikgeschmack des Schülers hat sich geändert, ist beides schon vorgekommen. Selbst Unterricht ohne Klavierschule ist bei mir möglich, es gibt keine Grenzen. Dadurch, dass ich eine sehr große Notenauswahl habe, kann ich auch wirklich nahezu jeden Wunsch meiner Schüler eingehen. Und sollte mein Repertoire einmal nicht reichen, bietet mir das Internet eine schier unerschöpfliche Quelle an Notenmaterial.
X-fache Wiederholungen
Dieser Teil bezieht sich auch das häufige Wiederholen schwieriger Passagen während des Übens. Ganz wichtig ist: nicht planlos wiederholen. Fragt Euch bei jeder Wiederholung: "Warum mache ich den Fehler und warum stolpern meine Finger immer an der gleichen Stelle ?" Planloses Wiederholen ohne den Grund zu kennen ist nahezu wertlos und bringt Euch nicht weiter, da ihr im Zweifel Eure Schwäche und damit den Spielfehler immer wieder wiederholt und er sich damit immer mehr einprägt statt ausgebügelt zu werden. Es ist nicht bewiesen, das zehnmalige Wiederholungen besser sind als etwas viermal zu wiederholen. Ständiges Wiederholen, bis es scheinbar von selbst geht, ist ziemlich eintönig. Darum: Problem erkennen, durch langsames Richtigspielen korrigieren, dann Geschwindigkeit steigern. Zwischendurch immer mal wieder etwas anderes spielen, dann zum Fehler zurückkehren. Das bringt Euch mehr, als die gleiche Stelle x-fach zu wiederholen, ohne zu wissen warum.
Yamaha
Zugegeben: ich bin ein Fan der Digitalpianos und ein ganz großer Fan der Marke Yamaha. Yamaha ist mit großem Abstand Marktführer im Bereich digitale Tasteninstrumente - ganz gleich ob Keyboards, Stage- oder Digitalpianos. Sie sind den Konkurrenten in Technik, Handhabung und Klang weit überlegen und haben auch bereits im niedrigen Preissegment ausgezeichnete Spieleigenschaften. Ich selbst besitze zwei Yamaha Instrumente, ein Digitalpiano und ein Stagepiano für den mobilen Einsatz. Das Spielgefühl an einem Yamaha Digitalpiano kommt schon sehr nahe an das eines akustischen Klaviers. Zu den größten Konkurrenten gehören Kawai, Roland und Casio. Ganz gleich, welches Institut testet, in jedem Test schneiden die Yamaha Pianos in allen Bereichen am besten ab. Klang, Spielgefühl, Handhabung und vor allem aber auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei Yamaha am besten. Auf meiner Seite Kaufempfehlungen findet ihr die aktuellsten Kataloge der gesamten Yamaha Produktlinie.
Zusatzmaterial
Kein Klavierlehrer kann seinen Unterricht auf die Dauer ausschließlich mit Klavierschulen und Fingerübungen gestalten, und auch jeder Schüler wird früher oder später auf die Hinzunahme von Zusatzmaterial angewiesen sein. Was mich bei den meisten Klavierschulen stört, ist dass viel zu wenig Übungsstücke enthalten sind. Einige Schulen bieten parallel zum Unterrichtsbuch auch ein Spielbuch an, aber selbst das reicht meist noch nicht, um neue Techniken, Tonarten oder andere Herausforderungen zu meistern. Hinzu kommt, dass alle Schüler, sobald sie ein bestimmtes Spielniveau erreicht haben, den Wunsch verspüren, besondere Stücke zu spielen, die ihnen gefallen: klassische Stücke, Pop- oder Rocksongs. Aus diesem Grund habe ich einen beinahe unerschöpflichen Fundus an Zusatzmaterial in allen Schwierigkeitsstufen, eine kleine Auswahl habe ich hier zusammengestellt. Darüber hinaus finde ich auch im Internet geeignetes Spielmaterial, sollte ich in meinen eigenen Regalen nicht fündig werden. Manchmal sind die Wünsche meiner Schüler doch sehr speziell :)
Ältere Schüler
Klavierunterricht bei Erwachsenen unterscheidet sich zum Unterricht bei Kindern in vielerlei Hinsicht: der größte Unterschied ist sicher die konkrete Vorstellung von Motivation und Ziel des Unterrichts und damit auch vom Unterrichtsinhalt. Eine 1988 durchgeführte Umfrage des VDMK bei Privatmusiklehrern ergab, dass bei einem hohen Prozentsatz der Erwachsenen, die Motivation für das Instrumentalspiel aus der Vorliebe für bestimmte Stilrichtungen (60,6%) und aus der Identifikation mit Interpreten (34%) resultiert. Das besagt, dass die Medien den Wunsch nach musikalischer Eigentätigkeit wecken. Die Stimulierung durch die Medien bringt aber auch mit sich, dass Erwachsene ganz konkrete auditive und visuelle Vorstellungen von ihrer musikalischen Eigentätigkeit haben und die Ergebnisse der Tätigkeit bewusst oder unbewusst an ihnen messen. Aber es gibt auch andere Unterschiede: Erwachsene lernen langsamer, dafür lernen sie aber immer eigenmotiviert und ohne "Zwang". Sie haben aufgrund vieler anderer Verpflichtungen (Beruf, Familie etc.) meist weniger Zeit zum Üben. Das stellt mich als Lehrerin vor die große Herausforderung, Erwachsene "bei der Stange" zu halten, damit sie nicht aufgrund der langsamen Fortschritte vorschnell die Motivation verlieren, wenn sie erkennen, dass Klavierspielen doch schwieriger und langwieriger ist, als sie sich das vielleicht zu Anfang vorgestellt haben. Auch im Hinblick auf die konkreten Vorstellungen, die Erwachsene in den Unterricht mitbringen, muss ich oft schnell und flexibel auf individuelle musikalische Wünsche und technische Probleme reagieren und darauf abgestimmte Übungen entwickeln. Somit stellen erwachsene Schüler eine weitaus größere Herausforderung dar als Kinder, die meist ohne konkrete Vorstellungen und mehr Zeit zum Üben schneller Fortschritte machen.
Öffentliche Auftritte
Jeder von uns kennt das: steht ein öffentlicher Auftritt bevor, sei es eine Präsentation im Beruf, eine Rede bei einer Hochzeit oder auch eine kleine Instrumentalperformance im Familienkreis: wir sind Wochen davor schon nervös, bereiten uns intensiv darauf vor und kurz davor steigt unsere Konzentration ins Unermessliche. Dies gesagt verdeutlicht, wie wichtig öffentliche Auftritte auch für den Fortschritt und den Gewinn an Sicherheit am und Selbstvertrauen ins eigene Spiel ist. Ich selbst habe mit meinen Schülern bisher nicht an organisierten öffentlichen Auftritten teilgenommen, ermuntere meine Schüler aber immer, bei jeder sich bietender Gelegenheit diese wahrzunehmen und vor Publikum (und sei es auch noch so klein) zu spielen. Gelegenheit dazu gibt es viele: bei Familienfesten, Besuche bei/von Freunden, im Urlaub oder auf einer Dienstreise. Selbst ein spontanes Vorspielen des bereits Erlernten ohne vorherige Vorbereitung stellt einen wichtigen Schritt in der Entwicklung eines jeden Schülers dar. Ein Auftritt vor Publikum ist nicht nur ein wichtiger Motivationsfaktor, er verdeutlicht jedem Schüler auch, wie weit er in seiner musikalischen Entwicklung schon vorangekommen ist und wie sehr andere Menschen diese Entwicklung wertschätzen und bestaunen, in dem sie ihrer Begeisterung mit Applaus und anerkennenden Worten Ausdruck verleihen. Im April 2017 habe ich mein erstes Schülervorspiel absolviert ... es war ein voller Erfolg !
(effektives) Üben
Das Klavierspiel funktioniert nur dann, wenn sich die Bewegungsabläufe ins Unterbewusstsein eingebrannt haben. Die Finger spielen dann von alleine. So wie ein Kind Fahrrad fahren lernt, oder später Auto fahren, oder eine Fremdsprache. Am Anfang erfolgen die Abläufe durch bewusstes Denken, da geht alles langsam. Wie wird es flüssig und automatisch? Unterbewusst gesteuert? Die Antwort ist einfach. Der Schlüssel lautet: Wiederholung ! Der erste Fehler, den fast jeder macht: zu lange Abschnitte üben. Klar, am Anfang üben wir nur kurze Abschnitte. Ein, zwei Takte. Wenn wir aber mal halbwegs ein Thema oder Stück durchspielen können, dann tun wir das auch. Klingt ja viel besser, als immer und immer wieder einen einzigen Takt zu wiederholen. Und wir denken an unsere Mitmenschen, die wir mit dem Geklimper schließlich nicht nerven wollen. Das Problem dabei: Wenn eine Stelle noch unsauber ist, dauert es viel zu lange, bis sie noch einmal gespielt wird. Unser Hirn nimmt es einfach nicht mehr als Wiederholung wahr, weil zu viel Zeit dazwischen liegt. Und damit üben wir bis zum Erbrechen, und immer an derselben Stelle bleibt es unsauber bzw. immer an derselben Stelle verhauen wir uns komplett. Stillstand. Kein Spaß mehr. Das macht keiner auf die Dauer. Wie geht es besser? Wichtigste Regel: kurze Abschnitte wiederholen - manchmal nur zwei Noten, oder ein, zwei Takte. Selbst schwierigste Stellen gehen so nach ausreichenden Wiederholungen in Fleisch und Blut über.
Zeit und Raum für deinen Traum !